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Mördermuschel oder Riesenmuschel

Die bis über einen Meter große und über 200 Kilogramm schwere Tridacna gigas ist berühmt-berüchtigt, weil ihr entsprechend kräftiger Schließmuskel durchaus (aus Versehen) beim Schließen der Schalenklappen aufgrund einer Störung, den Fuß oder Arm eines Tauchers fest klammern kann. Ob dadurch wirklich schon Menschen, z.B. Perlentaucher, ertrunken sind, scheint nicht wirklich gesichert. Denn die Schalen schließen sich langsam und die Ränder sind vom Weichkörper (Mantel) überdeckt. Es gibt außerdem mehrere solch große Arten, die auch verwechselt werden und besonders große Exemplare können ihre Schalen oft gar nicht vollständig schließen.

 

Tridacna Muscheln leben in tropischen Korallenriffen im lichtdurchfluteten Bereich, wo ihre Partneralgen (Zooxanthellen) Photosynthese betreiben und dadurch auch die Muscheln mit Nährstoffen versorgen. Das ist das gleiche Prinzip wie bei den Korallen. Die beiden sehr unterschiedlichen Tierpartner (winzige koloniebildende Korallenpolypen und riesige Muscheln) können zwar auch selbst Nahrung (Plankton) herbeistrudeln bzw. aus dem Wasser filtern, aber erst die Versorgung durch die symbiontischen Algen erlaubt ihnen in den an freien Nährstoffen armen tropischen Meeren so groß zu werden. Der übergroße Mantel der Riesenmuscheln ist leuchtend blau, grün oder rot gefärbt. Das ist ein Effekt von speziellen eingestreuten Zellen mit kristallinen Pigmenten, die die Muschel vor dem starken Sonnenlicht schützen und gleichzeitig das Licht linsenartig der Nutzung durch die photosynthetischen symbiontischen Algen zuführen. Außerdem sind im Mantel viele Lichtrezeptoren, die Bewegung (von potentillen Feinden) wahrnehmen und die Muschel zum Schließen der Schalen veranlassen.

Riesenmuscheln können große (kilogrammschwere) Perlen produzieren und werden deshalb von Perlentauchern besammelt. Auch ist ihr muskulöses Fleisch eßbar. Die meisten Arten sind deshalb stark bedroht. Teilweise werden sie heute in Farmen gezüchtet. 

Die Riesenmuschel ist auch eines der ausgewählten Objekt in unserer Wunderkammer.