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Liebespfeile

Einen sogenannten Liebespfeil besitzen unsere einheimischen Bänderschnecken (Helicidae), also z.B. die Weinbergschnecke und die Schnirkelschnecken (Cepaea). Die Dolchschnecken (Gastrodontidae) sind sogar nach diesem insgesamt dolchförmigen, aber artspezifisch geformten Kalkgebilde benannt. Der Pfeilsack gehört zum weiblichen Teil des Genitalapparats der zwittrigen Tiere, er mündet in der Nähe der fingerförmigen Drüsen in den Kanal der Vagina. Die Schnecken stimulieren sich während der Paarung gegenseitig durch ein Einstoßen des Liebespfeils in die Muskulatur des anderen Tieres. So erscheint es zumindest dem Beobachter des "Liebesspiels". Denn in der Folge der sichtlich gesteigerten Erregung werden die Begattungsorgane vollständig ausgestülpt und aneinandergelegt.Tatsächlich wirkt aber vor allem ein mit dem Liebespfeil übertragenes Sekret der fingerförmigen Drüsen positiv auf die Überlebensfähigkeit der Spermien. 

Bei einer solchen etwa 10-15 Minuten dauernden Begattung wird zumindest bei den Weinbergschnecken nur einem Partner eine Spermatophore (Spermaträger) übertragen. Danach bleiben die Schnecken noch geraume Zeit bewegungslos. Eier werden im Gegensatz zum Sperma nur während einer kurzen Periode produziert und erst kurz vor der Eiablage befruchtet.