Abalone - Gebräuchlicher Name der Meerohren (Haliotis sp.), vor allem für das als Delikatesse geschätzte Schneckenfleisch
Bivalvia - Lateinischer Name der nach der Zahl der bekannten Arten zweitgrößten Gruppe (Taxon, Klade, früher Klasse) der Mollusca (Weichtiere), zu deutsch Muscheln. Bivalv bedeutet zweiklappig, andere Bezeichnungen für die Muscheln sind Lamellibranchiata (nach den Blattkiemen) oder Acephala (ohne Kopf). Die meisten Muschelarten leben im Meer, andere im Brack -und Süßwasser, fast alle auf oder im Sediment, einige können schwimmen.
Byssus - Viele Muschelarten (z.B. Miesmuscheln, Steckmuscheln, Wandermuschel) können aus speziellen Drüsen im Fuß eine flüssige Masse abgeben, die im (Meer-) Wasser erhärtet und der Anheftung an feste Substrate dient. Die Fäden werden auch Muschelseide genannt.
Cephalopoda - Lateinischer Name der am stärksten abgewandelten Molluskengruppe (Taxon, Klade), die sich durch zahlreiche aus dem Fuß hervorgegangene Tentakel (Arme, Füße) auszeichnet, die den Mund umstehen. Andere, allerdings weniger zutreffende Bezeichnungen für die Kopffüßer sind Tintenschnecken oder Tintenfische, weil viele Arten ein dunkles Sekret zur Abwehr und Verwirrung von Feinden ausstoßen können. Die Gruppe ist rein marin, die meisten Arten können per Rückstoßprinzip durch einen Trichter und durch muskulöse Hautfalten schwimmen, bei einigen ermöglichen die Tentakel eine schreitende Fortbewegung.
Columella - die Spindel des Schneckenhauses, also die zentrale Achse, die von den verschmolzenen Innenwänden des spiralig gewundenen Schneckengehäuses gebildet wird. Auch eine Schneckengattung ist so benannt.
Conchologie - Studium bzw. Lehre der Schalenweichtiere, abgeleitet vom Wort Conchylien (Schalen der Weichtiere).
Conchifera - Schalentragende Weichtiere, namentlich Gastropoda (Schnecken), Bivalvia (Muscheln), Monoplacophora (Napfschaler), Scaphopoda (Kahnfüßer) und Cephalopoda (Kopffüßer).
Fuß (der Weichtiere) - charakteristischer Teil des Molluskenkörpers, meist zusammen mit dem Kopf ein Caphalopodium bilden. Der Molluskenfuß ist durch dreidimensional verflochtene Muskelschichten sehr kräftig und formstabil, andererseits mindestens bei den Schnecken durch die Verlagerung der inneren Organe in den Eingeweidesack sehr beweglich. Bei den Großgruppen der Weichtiere hat der Fuß ganz unterschiedliche Funktionen: dem Kriechen bei Schnecken, bei Muscheln dient der Fuß zum Graben, ermöglicht ruckartige Fortbewegung bis zum Springen oder ist reduziert, bei Kopffüßern ist er zu einem Trichter umgewandelt der Schwimmen durch Rückstoß ermöglicht und ein Teil bildet die Tentakel.
Gastropoda - Lateinischer Name der nach der Zahl der bekannten Arten größten Gruppe (Taxon, Klade, früher Klasse) der Mollusca (Weichtiere), zu deutsch Schnecken. Der Name bedeutet Bauchfüßer. Schnecken zeichnen sich durch die Drehung des Eingeweidesacks und des ihn schützenden Gehäuses aus, woduch sich ursprünglich auch die paarigen Längsnervenstränge überkreuzen. Schnecken leben im Meer, aber auch in Süßwasser und an Land.
Helix - Schraube, zylindrische Spirale, auch Gattung der Weinbergschnecken
Hinterkiemer - siehe Torsion
Malakologie - Lehre von den Weichtieren, Weichtierkunde.
Mantel - ein chitin-proteinhaltiges Gewebe auf der dorsalen (Rücken-) Seite der Weichtiere, schützt den Eingeweidesack mit den inneren Organen und kann eine kalkige Schale absondern.
Mollusca - Lateinischer Name für die große (artenreiche) Tiergruppe (Taxon, Klade, früher Stamm) der Weichtiere. Sie sind gekennzeichnet durch das Fehlen von harten Stützstrukturen im Körperinneren. Dafür ist eine sehr kräftige, verflochtene Muskulatur formgebend. Kopf und Fuß bilden einen Körperabschnitt, der andere Abschnitt besteht aus dem Eingeweidesack, geschützt durch eine kräftige Hautfalte, den Mantel, der bei vielen noch eine kalkige Schale ausbildet.
Nabel - Öffnung oder Vertiefung am unteren Ende der Spindel bei Schneckenhäusern. Bei weiten und hohlen Spindeln ist der Nabel weit, er kann schlitzförmig oder bedeckt sein, bei manchen Schnecken fehlt er.
Operculum - ein dauerhaft vorhandener, mehrschichtiger Deckel zum Verschluß der Mündung eines Schneckenhauses. Kommt bei den meisten Vorderkiemerschnecken, aber auch bei einigen Hinterkiemern und den Pulmonata vor. Er wird von einer bestimmten Stelle am Fuß gebildet und wächst mit der Schale mit. Das Operculum schützt Wasserschnecken vor Feinden und Landschnecken vor Verdunstung. Bei den Fechterschnecken wird es als Waffe eingesetzt.
Perlmutt - innere Schalenschicht von Weichtierschalen. Durch mehrere Lagen von Aragonit, einer Kristallisationsform des Kalziumkarbonats, die in einer organischen Schicht (Matrix) eingebettet sind, kommt es durch die Überlagerung (Interferenz) von eindringendem und zurückgeworfenem (reflektierten) Licht zum Schimmern (Irisieren). Dadurch werden solche Schalen als Schmuck und Kultgegenstände geschätzt. Für die Mollusken ist das ein gut schützendes, stabiles Verbundmaterial.
Polyplacophora - Lateinischer Name der Käferschnecken, die zu den Stachelweichtieren gehören. Ihr Körper ist am Rücken von Kalkplatten bedeckt.
Radula - die charakteristische Raspelzunge der Mollusken, ausgebildet bei den Käferschnecken, Kahnfüßern, Schnecken und Kopffüßern. Sie fehlt bei den Muscheln.
Scaphopoda - Lateinischer Name der Kahnfüßer, eine artenarme Gruppe der Schalenweichtiere. Kahnfüßer haben eine wenige Zentimeter lange röhrenförmige Schale, die an einen Elefantenstoßzahn erinnert.
Schulp - Kalkplatten vieler moderner Kopffüßer (z.B. Sepien). Dabei handelt es sich um die Reste des zurückgebildeten Gehäuses, das ins Körperinnere verlagert wurde und durch Aufnahme und Abgabe von Gas den Auftrieb regeln kann. Solche Schulpe kennt man als Kalkquelle für Ziervögel wie z.B. Wellensittiche.
Sipho - Röhrenförmige Struktur, die bei vielen wasserlebenden Weichtieren (Muscheln, Schnecken, Kopffüßer) als weiche Verlängerung des Mantelrandes oder verkalkt vorkommt. Siphonen dienen meist der gezielten Aufnahme von Wasser.
Spindel - durch die Drehung (Torsion) der Schneckengehäuse aus den Innenwänden entstandene zentrale Achse (Columella). Wenn diese einen Hohlraum umschliesst, ist dieser häufig an der Gehäusebasis als Nabel sichtbar. An der Spindel setzt der Muskel an, der die einzige Verbindung von Gehäuse und Weichkörper darstellt.
Torsion - die bei den Schnecken in der Stammesgeschichte entwickelte Drehung des Eingeweidesacks um die Körperlängsachse. Im Ergebnis liegen die ursprünglich links gelegenen Organe dann auf der rechten Körperseite und umgekehrt. Damit einher geht die Überkreuzung der paarigen Nervenstränge zur Gekreuztnervigkeit, die aber vielfach durch Rückdrehung oder Verkürzung der Nerven wieder aufgehoben wird. Durch die Torsion kommt auch die hinten gelegene Mantelhöhle mit den Öffnungen des Darms, der Nieren und der Atmungsorgane (Kiemen) nach vorne. Bei den Vorderkiemern kommt auch die Kieme vor das Herz zu liegen. Bei den Hinterkiemern dagegen liegt die Kieme durch Rückdrehung des Eingeweidekomplexes wieder hinter dem Herz.
Vorderkiemer - siehe Torsion