Farbe der Kaiser und Könige
Purpur ist eine Farbe zwischen rot und blau (violett). Bereits 1000 Jahre v. Chr. wurde die als besonders edel betrachtete Farbe aus dem Sekret einiger Stachelschneckenarten gewonnen. Purpur war die Farbe der Kaiser und Könige und wurde innerhalb der römisch-katholischen Kirche besonders geschätzt, wo heute noch die Kardinäle als Purpurträger bezeichnet werden.
Die Schnecken erzeugen in ihrer Hypobrachialdrüse ein Sekret, das sie zur Verteidigung nutzen. Das Sekret ist gelblich und stellt noch nicht den Farbstoff dar. Es wurde früher aufwendig durch ausquetschen der Drüsen, einlegen in Salz und erhitzen, gewonnen. Danach wurde eine durch Fermentierung reduzierte und dadurch wasserlösliche Form in ein Färbebad gebracht, in dem die Stoffe (Wolle oder Seide) den Farbstoff annehmen. Durch Oxidation an der Luft wird der Farbstoff wieder unlöslich und erreicht seine endgültige Farbvariante. Der Farbstoff ist chemisch mit dem Indigo verwandt.
Schon früh wurde versucht Purpur einfacher und billiger herzustellen bzw. zu gewinnen, z.B. aus Schildläusen (Kermeseichen-Schildlaus oder Amerikanischen Cochenille-Läuse). Das 6,6'-Dibromindigo kann heute synthetisch hergestellt werden, die Herstellung ist aber kompliziert und der künstlich hergestellte Farbstoff kostet ähnlich viel wie der natürliche.
Quellen: Wikipedia, Naturwissenschaften unterrichten