Schlammschnecken - Lymnaeidae
Die Lymnaeidae sind geradnervige Schnecken und werden systematisch den Wasserlungenschnecken (Basommatophora) zugeordnet, wie die meisten einheimischen (mitteleuropäischen) Wasserschnecken. Bei diesen ist die Mantelhöhle zu einer funktionellen Lunge umgebildet.
Es sind große Schnecken, die zum Atmen an die Wasseroberfläche kommen, um so öfter je geringer der Sauerstoffgehalt des Wassers ist. Schlammschnecken "beweiden" die Oberfläche von Wasserpflanzen und Steinen, dabei raspeln sie mit der Radula den Algenbelag ab. Sie nehmen aber auch verwesende Teile von Pflanzen und Tieren auf. Durch plötzliches Ausstoßen der Atemluft aus der Mantelhöhle sinken Schlammschnecken schnell zu Boden, umgekehrt können sie durch verringerte Muskelspannung den Luftgehalt der Mantelhöhle ausdehnen und treiben dann wie ein Korken an die Wasseroberfläche. Beides nutzen zu ihrem Schutz vor Feinden.
Schlammschnecken sind wie alle Lungenschnecken Zwitter, bei der Begattung werden aber meist nur die Eier eines Tieres befruchtet. Die Eier werden dann in einer schleimigen Hülle in bandförmigen Kapseln an Steinen oder Wasserpflanzen angeheftet. Daraus schlüpfen fertige kleine Schnecken.
Zu den einheimischen Lymnaeidae gehören Lymnaea stagnalis, die 4 bis 6 cm große Spitzschlammschnecke, die pflanzenreiche, stehende oder langsam fließende Gewässer bevorzugt. außerdem die Egelschnecken der Gattung Alba und die Ohrschlammschnecken Radix auricularia und weitere Radix-Arten sowie die Mantelschnecke Myxa glutinosa. Die beiden letzten Gattungen haben alle einen sehr weiten letzten Umgang, der ohrförmig wirkt.